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Nachhaltigkeit hat viele Gesichter

Nachhaltigkeit

Welchen Beitrag leistet Tortengold Patisserie in Bezug auf Nachhaltigkeit?

Transparenz

Das wichtigste an nachhaltigem Handeln ist eine ehrliche Kommunikation. 

Leider wird das Wort "Nachhaltigkeit" mittlerweise inflationär gebraucht. Es ist weder ein geschützter Begriff, noch ist er genau definiert. Somit lässt sich sehr schwer eingrenzen, ab wann etwas wirklich sinnvoll für die Welt ist oder ob es nur irgendwelchen Werbezwecken dienen soll. 

Ich habe mich in meiner Bachelorarbeit sehr intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt. Dabei musste ich feststellen, dass es zwar tolle theoretische Konzepte gibt. Doch an der Umsetzung in die Praxis hapert es meist. 

Jeder Betrieb ist anders. Als Unternehmerin muss ich an sehr vieles gleichzeitig denken. Wenn mein Betrieb wirtschaftlich nicht "nachhaltig" agiert, nützt es mir auch nichts, wenn ich das ökologischste Konzept der Welt habe. 

Somit ist Nachhaltigkeit in der Praxis eigentlich immer ein Kompromiss. Traurigerweise gibt es also die eine gute Lösung (noch) nicht. 

Es ist immer mehr ein "weniger schlecht" als ein "wirklich gut". Ich versuche aber mit allen Mitteln, die Lösung zu finden, die ich aus ökologischer Sicht am vertretbarsten finde. Mit dem Bewusstsein, dass es immer noch besser geht. 

 

Wir befinden uns erst am Anfang einer großen Transformation. Ich möchte einen möglichst großen Beitrag dazu leisten, dass wir es irgendwie schaffen, unsere Lebensqualität aufrechtzuerhalten, sodass auch noch viele weitere Generationen so leben können wie wir. 

Mit welchen Mitteln ich das versuche, könnt ihr euch hier ansehen.

Mein Beitrag zur Nachhaltigkeit

Rohstoffe

Als Lebensmittelproduzentin bin ich auf Erzeuger*innen und Händler*innen angewiesen, um Rohstoffe einzukaufen. 

Wann immer es möglich ist, folge ich den Prinzipien Regionalität (also ein möglichst kurzer Transportweg), Saisonalität (kurze Lagerdauer, höchste Frische) und hochwertige Anbaurichtlinien (ich bin nicht bio-zertifiziert, versuche aber dennoch einen großen Anteil aus verantwortungsvollen Quellen zu beziehen). Wenn ein Produkt nicht regional anzubauen ist (z.B. Kaffee oder Kakao), achte ich auf die Transparenz in der Lieferkette und versuche, direkt gehandelte Produkte mit fairen Preisen für die Erzeuger*innen zu bevorzugen. 

Lieferant*innen

Unsere biozertifizierten Kaffeebohnen werden von Rösthof im Bremer Umland geröstet und stammen aus einer Farm in Peru. Als Specialty Coffee unterzieht sich unser Kaffee höchsten Qualitätsstandards. Wir bekommen den Kaffee in Pfandbehältnissen, um unnötigen Verpackungsmüll zu vermeiden. 

Für die Torten verwende ich essbare und ungespritzte Schnittblumen aus dem Garten von Cutflowerlove in Grolland nahe Bremen

Unsere Eier beziehen wir von glücklichen Hühnern des Hombach-Hofs (steht samstags auf dem Findorff-Markt). Die Milch für den Kaffee bekommen wir lokal vom Hof Kaemena aus dem Bremer Blockland - in Pfandeimern oder wiederverwendbaren Glasflaschen.

Die Tassen und Becher für den Laden lasse ich direkt in Bremen von Moyo_Clay von Hand anfertigen. 

Mobilität

Das Verkehrsmittel der ersten Wahl war schon immer mein Fahrrad. Egal, ob in den Laden oder zum Einkaufen, nahezu alle Alltagswege lege ich auf dem Rad zurück. 

Wenn ich mal etwas Größeres transportieren muss, hänge ich meinen Fahrradanhänger hinten an und fahre damit durch Bremen. 

Aber keine Sorge, eure Torten werde ich nicht mit dem Fahrradanhänger ausliefern. 

Findorff schöner machen

Was mir als Geographin besonders am Herzen liegt, ist, zu einem urbanen und lebenswerten Stadtteil beizutragen. Pflanzen sind nicht nur schön anzusehen, sondern mildern auch die sommerliche Hitze ab. Den Platz rund um die Patisserie gestalte ich möglichst angenehm und grün. Auch unsere Sitzmöglichkeiten vor dem Laden sollen dazu einladen, im nachbarschaftlichen Kontext zusammenzukommen und sich besser kennenzulernen. Denn auch der soziale Aspekt und Partizipation sind Teil der Nachhaltigkeit. 

Kreislaufwirtschaft

Das Thema "Müll" ist leider in unserer Gesellschaft sehr negativ behaftet. Doch das liegt nicht am Abfall selbst, sondern an unseren Produktionsprozessen, die dieses Thema weitestgehend komplett ausklammern. Kreislaufwirtschaft fängt ganz am Anfang der Produktionskette an. Denn, wenn Produkte so entwickelt sind, dass der Müll gar nicht erst entsteht, müssten wir uns nicht so viel mit den überflüssigen Restprodukten beschäftigen.

Ich bin als Produzentin eher am Ende der Kette. Das heißt, meine Möglichkeiten sind relativ begrenzt. Trotzdem gibt es sie. Je kürzer die Lieferketten bei Frischware sind, umso weniger Verpackung ist nötig. 

Ich verwende überwiegend recycelte oder wiederverwertbare Produkte. Zum Beispiel in der Einweg-Verpackung oder bei Papier. Ich freue mich immer besonders, wenn meine Gäste eigene Behältnisse mitbringen, um die Törtchen darin zu verpacken. 

Da in jeder Produktion überschüssige Lebensmittel anfallen, kooperiere ich mit Foodsharing. 

Das alles sind Beispiele, um einen winzig kleinen Beitrag in einem sehr großen System zu leisten. Aber wenn alle einen winzigen Beitrag leisten, ist zumindest ein Anfang gemacht. 

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